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Pilatus PC-6 Turbo-Porter

Der «Pilatus Porter» ist das Arbeits- und Kleintransportflugzeug der Luftwaffe. Seine robuste Bauart sowie die Kurzstart- und Landeeigenschaften (STOL, Short Take-Off and Landing) ermöglichen auch Einsätze ab Behelfslandeplätzen im Gelände.

Gruppe
Luftfahrzeuge
Klasse
Transportflugzeuge
Einsatzort
Luft

Hersteller: Pilatus Aircraft Ltd, Stans, Schweiz
Baujahre: 1966 (12 Porter) und 1975 (6 Turbo-Porter)
Verwendungszweck: Transport, Rettung, Fallschirmaufklärer
Besatzung: 1 Pilot, 7 Passagiere oder bis zu 10 Fallschirmspringer
Im Einsatz seit: 1967
Anzahl beschaffter Flugzeuge: 18
Anzahl Flugzeuge noch im Einsatz: 15 (Bestand im Juli 2017)

Registrationen: V-612 bis V-623 und V-630 bis V-635

 

Der «Pilatus Porter» ist das Arbeits- und Kleintransportflugzeug der Luftwaffe. Seine robuste Bauart sowie die Kurzstart- und Landeeigenschaften (STOL, Short Take-Off and Landing) ermöglichen auch Einsätze ab Behelfslandeplätzen im Gelände.

Nach der Beschaffung von 6 PC-6/B2-H2M Turbo-Porter im Jahr 1976 (V-630 bis V-635) wurden in den Jahren 1980/81 auch die 12 schon vorhandenen Kolbenmotor-Porter PC-6/H2M mit den leistungsstärkeren Propellerturbinen ausgerüstet, das heisst, sie wurden zur Version
PC-6/B2-H2M-1 Turbo-Porter umgebaut.

Heute dienen die Porter Flugzeuge hauptsächlich für Personen- und Materialtransporte und für das Absetzen der Fallschirmaufklärer. In früheren Jahren konnten die Porter für die Waldbrandbekämpfung auch mit einem Wassertank ausgerüstet werden. Diese Aufgabe haben dann aber die Helikopter Super Puma, Cougar und EC635 übernommen. Im Flugzeug konnten zudem bis zwei Tragbahren für Krankentransporte installiert werden. Die eingebaute Bodenluke dient noch immer dem Lastenabwurf oder dem Erstellen von Fotoaufnahmen aus der Luft.

Der PC-6 Porter war das letzte Flugzeug der Schweizer Luftwaffe, das früher für Transporte in den Bergen auch mit Skis ausgerüstet werden konnte. Im Gegensatz zu den damals im Einsatz stehenden Helikoptern Alouette II und Alouette III konnte der Porter nämlich mehr Last befördern und war im Einsatz erst noch billiger. Die Turbo-Porter sind heute jedoch ohne die kleinen Stahlskis im Einsatz, denn in der Zwischenzeit haben die Super Puma und Cougar auch viele Transportaufgaben in den Alpen übernehmen können.

Die PC-6 Turbo-Porter kommen vor allem bei der Lufttransportstaffel 7 Externe Seite. zum Einsatz, der einzigen PC-6 Staffel der Luftwaffe. Zusätzlich haben die meisten Helikopter-Berufsmilitärpiloten ebenfalls eine PC-6 Zulassung.

Neues Cockpit

Im Februar 2015 wurde der Vertrag zwischen armasuisse und RUAG für den Ersatz von Avionikkomponenten des Flugzeugs Pilatus PC-6 Turbo-Porter unterzeichnet. Damit wird die Einsatzbereitschaft und der Weiterbetrieb für mindestens 15 Jahre sichergestellt und die Avionik auf den dafür notwendigen, technisch aktuellen Stand gebracht werden. Das Projekt wird mit dem AEB 2015 (AEB steht für Ausrüstung und Erneuerungsbedarf) finanziert und soll Mitte 2017 mit der Abgabe des letzten umgebauten Flugzeugs beendet werden.

Verluste

Drei Maschinen gingen bei Unfällen verloren. Die V-621 stürzte am 27.04.1993 bei ausgeprägter Föhnlage an der Nordseite des Finsteraarhorns (BE) ab und die V-630 schlug am 12.11.1997 bei schlechtem Wetter in Boltigen im Simmental (BE) am Boden auf, nachdem der rechte Flügel mit Bäumen kollidierte. Die V-615 kollidierte am 28.01.2002 nach einem Startabbruch auf dem Flugplatz St. Gallen Altenrhein am Ende der Piste mit einem zivilen Personenwagen. Es entstand ein grosser Sachschaden, eine Reparatur wäre zu teuer geworden und in Anbetracht dessen, dass Berechnungen ergeben haben, dass die Luftwaffe Ihren Auftrag mit den verbleibenden 15 PC-6 Turbo-Porter noch erfüllen kann, hat man auf eine Reparatur verzichtet. Das Flugzeug wurde in Locarno dem Altmaterial zugeführt, wobei vereinzelte Komponenten vorgängig ans Ersatzteillager gelegt wurden.

PC-6 weltweit im Einsatz

Folgende Luftstreitkräfte aus der ganzen Welt zählen, respektive zählten in der Vergangenheit unter anderem ebenfalls zu den Betreibern des erfolgreichen PC-6 (Porter und Turbo-Porter):

Algerien, Angola, Argentinien, Äthiopien, Australien, Bangladesh, Belgien, Bolivien, Bophuthatswana, Deutschland, Dubai (respektive Vereinigte Arabische Emirate), Ecuador, Falkland Inseln (britisch), Frankreich (ALAT), Guatemala, Griechenland, Grossbritannien, Indonesien, Irak, Iran, Israel (PC-6A), Italien, Japan, ehemals Jugoslawien, Kanada, Kolumbien, Korea, Lesotho, Libyen, Malaysia, Mexiko, Myanmar (vormals Burma), Nepal, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Oman, Österreich, Papua-Neuguinea, Peru, Schweden (nur ein PC-6A in den Jahren 1964/65), Singapur, Somalia, Spanien, Südafrika, Sudan, Taiwan, Thailand, Tschad, Ungarn und USA.

Technische Daten   
Max. Geschwindigkeit: 280 km/h
Mittlere Reisegeschwindigkeit 220 km/h
Max. Steigleistung: 10 m/s
Max. Einsatzhöhe: 7600 m/M
Flugdauer: 3 Stunden
Max. Reichweite: 650 km
Bauart: Abgestrebter Schulterdecker, Ganzmetall
Länge: 11 m
Höhe: 3.2 m
Spannweite: 15.2 m
Rüstgewicht: 1400 kg
Zuladung: 1370 kg
Max. Abfluggewicht: 2770 kg
Triebwerk: Propellerturbine Pratt & Whitney Canada PT6A-27 (550 PS)
Typ: Freilauf-Propellerturbine
Drehzahl: 33000 U/Min
Ausrüstung: Doppelsteuer, Landeklappen, Nacht- und Blindflugausrüstung