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Ein Gedenkort für die Verstorbenen der Schweizer Armee

Die Armee will an einem zentralen Ort der verstorbenen Armeeangehörigen sowie der bei militärischen Unfällen verstorbenen Zivilpersonen gedenken. Als Standort wurde das Armee-Ausbildungszentrum (AAL) in Luzern als Ausbildungs- und Begegnungsort für das Berufs- und Milizpersonal der Armee gewählt. Für die Gestaltung des Gedenkortes wurde Ende 2020 ein Ideenwettbewerb veranstaltet.

Die Jury hat das Projekt «monumoira» einstimmig als Siegerprojekt bestimmt.
Die Jury hat das Projekt «monumoira» einstimmig als Siegerprojekt bestimmt.


Seit der Revision der Bundesverfassung 1874 und der damit einhergehenden Übertragung der «Verfügung über das Bundesheer» von den Kantonen an den Bund haben zahlreiche Armeeangehörige beim Grenzdienst während des Ersten und Zweiten Weltkrieges, in den Luftkämpfen von 1940, bei Flugzeug- oder Helikopterabstürzen, durch Schiess-, Munitions- oder Verkehrsunfälle oder bei Gebirgsunglücken ihr Leben gelassen. Die Schweizer Armee wird immer wieder mit Todesfällen konfrontiert, die sich bei der Ausübung der in der Verfassung festgehaltenen Militärdienstpflicht für die Wahrung der Sicherheit der Schweiz ereignen. Infolge von Militärunfällen sind zudem auch Zivilpersonen ums Leben gekommen. Mit dem «Gedenkort für die Verstorbenen der Schweizer Armee» schafft die Armee nun beim Armee-Ausbildungszentrum Luzern (AAL) einen zentralen Ort, um dieser Verstorbenen gemeinsam mit Angehörigen und Kameraden in würdigem Rahmen zu gedenken.

Ende 2020 hat das VBS einen Wettbewerb für die Gestaltung eines solchen Gedenkortes ausgeschrieben. Als Mitglieder des Preisgerichts amteten Expertinnen und Experten aus Kunst und Architektur, Vertreterinnen und Vertreter von Stadt und Kanton Luzern sowie der Armee. Am Wettbewerb haben sich professionell tätige Personen und Teams aus den Fachrichtungen Bildende Kunst und (Landschafts-) Architektur beteiligt. Das Preisgericht hat in einer ersten Runde aus 104 Wettbewerbsbeiträgen zehn Projekte zur Weiterbearbeitung empfohlen. Diese wurden durch die Projektverfasserinnen und -verfasser im Rahmen eines Studienauftrages weiterentwickelt und sind auf dieser Webseite einsehbar. Am 3. Dezember 2021 hat die Jury daraus einstimmig das Projekt «monumoira» vom Basler Künstler andreasschneider und dem Basler Architekten Philipp Schallnau als Siegerprojekt bestimmt, welches mit einfachen, präzis eingesetzten gestalterischen Mitteln und einer starken Symbolik beim AAL einen neuen Ort schafft. Es liefert mit wenigen, dafür gezielt eingesetzten gestalterischen Mitteln Antworten auf unterschiedliche Themen für die gestellte Aufgabe. Die Symbolik ist zeitlos und lässt Raum für individuelle Interpretationen und Bedeutungen (vgl. Projektbeschrieb auf dieser Webseite).

Als Standort der höheren militärischen Führungsausbildung ist das AAL ein Ausbildungs- und Begegnungsort für das Berufs- und Milizpersonal der Armee und der Zivilgesellschaft. Der Gedenkort soll sowohl im kleinen, intimen Kreis in Begleitung der Armeeseelsorge, als auch im Rahmen von Gedenkveranstaltungen genutzt werden. Durch die öffentliche Zugänglichkeit steht er auch für die individuelle Einkehr offen und soll damit eine Vielfalt an Erinnerungen an einem Ort respektvoll zusammenführen.

Dokumente

Projekte Studienauftrag

Siegerprojekt