Umfrage «Frauen – Fähigkeiten – Armee»

Ergebnisse der Befragung «Kenntnisse und Fähigkeiten, die Frauen im Militärdienst/im militärischen Friedensförderungsdienst erworben haben».
Im Sommer 2022 lancierte die Fachstelle Frauen in der Armee und Diversity (FiAD) einen Fragebogen zur Erfassung der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Frauen im Militärdienst und/oder im militärischen Friedensförderungsdienst erwerben und die auch im zivilen Leben von Nutzen sind. Der dreisprachige Online-Fragebogen enthielt 9 Fragen inkl. offener Fragen, der Befragungszeitraum war vom 11.07. bis 30.09.2022. Die Studie inkl. Link zum Fragebogen wurde auf der FiAD-Website angekündigt und über die offiziellen Instagram-Kanäle der Armee bekannt gemacht. Der Link zum Fragebogen wurde auch über andere Instagram-Accounts militärnaher Vereine sowie über Angehörige der Armee an andere Bekannte weitergegeben (Schneeballprinzip).
Der Fragebogen richtete sich an Schweizerinnen, die Militärdienst oder militärischen Friedensförderungsdienst geleistet haben. Insgesamt nahmen 164 Frauen im Alter von 18 bis über 60 Jahren an der Studie teil, aufgeteilt in die verschiedenen militärischen Rangkategorien von Soldat bis Oberst.
Abbildung 1 zeigt die Alters- und Gradverteilung der Teilnehmerinnen.

Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Ergebnisse der Studie. Es gilt zu beachten, dass die Ergebnisse aufgrund der Erhebungsart (Schneeballprinzip und Selbstselektion) sowie der begrenzten Anzahl von Teilnehmerinnen nicht verallgemeinert werden können.
Hauptergebnisse
1. Im Militärdienst/im militärischen Friedensförderungsdienst erworbene Kenntnisse
Während der Rekrutenschule, dem ersten Schritt im militärischen Leben, werden viele Erfahrungen gemacht und Kenntnisse erworben, die auch im zivilen Leben nützlich sein können, zum Beispiel Disziplin, Mut, Neues auszuprobieren, unter Zeitdruck zu arbeiten, Verständnis für die Armee und Überlebenstraining. Gewisse Fähigkeiten werden vor allem in den Kaderschulen erworben, so beispielsweise Führung, analytisches Denken, strukturiertes Vorgehen und Planungsvermögen (vgl. Abbildung 2).
2. Persönliche Veränderungen oder Weiterentwicklung während des Militärdienstes/des militärischen Friedensförderungsdienstes
Betrachtet man die Mittelwerte der Eigenschaften oder Kompetenzen, in denen sich die Studienteilnehmerinnen verändert oder weiterentwickelt haben, so zeigt sich eine durchwegs ziemlich homogene positive Veränderung (vgl. Abbildung 3). Bei genauerem Hinschauen werden jedoch Unterschiede zwischen den verschiedenen Veränderungsgraden deutlich. Negative Veränderungen können in kleinem Masse auch beobachtet werden (vgl. Abbildung 4).
3. Weitere positive Aspekte
Die weiteren Aspekte, von denen die Teilnehmerinnen während ihres Militärdienstes/militärischen Friedensförderungsdienstes profitieren konnten, zeigen Unterschiede in den Mittelwerten. Diese liegen stets im Bereich zwischen 2 (teilweise profitiert) und 3 (viel profitiert) bei einer Skala von 1 bis 4 (nicht profitiert; sehr viel profitiert) (vgl. Abbildung 5). Auch hier zeigt die Betrachtung der genaueren Verteilung, dass die Aspekte sehr unterschiedlich bewertet wurden (vgl. Abbildung 6).
4. Auswirkungen des Militärdiensts/des militärischen Friedensförderungsdiensts auf die zivile Ausbildung, den Beruf oder die Karriere
Der Militärdienst/militärische Friedensförderungsdienst steht in einem gewissen Zusammenhang mit drei Aspekten des zivilen Lebens der Teilnehmerinnen. Wie Abbildung 7 zeigt, sieht dieser Zusammenhang für alle drei Bereiche ähnlich aus, wobei er bei der zivilen Ausbildung schwächer ausgeprägt ist als bei den anderen zwei Bereichen.
Für die Mehrheit der Teilnehmerinnen handelt es sich sowohl bei Ausbildung, Arbeit als auch Karriere zumindest um einen leicht positiven Einfluss. Betrachtet man Arbeit und Karriere, wird dieses Ergebnis sogar noch positiver, denn mehr als zwei Drittel der Teilnehmerinnen geben eine positive Wirkung an.
Dokumente
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Umfrage Frauen - Fähigkeiten - Armee
31.01.2023 | PDF, 7 Seite[n], 1 MB