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Pilotprojekt zur Sensibilisierung im Umgang mit Minderheiten

Das Kommando Ausbildung hat die Armeeseelsorge damit beauftragt, gemeinsam mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund ein Pilotprojekt zu lancieren. Anfang Juli werden die Kader dreier Kompanien anhand einer interaktiven Ausbildungssequenz im Umgang mit Minderheiten sensibilisiert. Das Projekt ist ein weiterer Schritt zu mehr Vielfalt und Diskriminierungsfreiheit in der Schweizer Armee.

01.07.2021 | Kommunikation Verteidigung, Michael Senn

Gemeinsam zum Erfolg: Individuelle Unterschiede dürfen keine Rolle spielen, solange sie die Auftragserfüllung nicht gefährden. ©VBS/DDPS, André Scheidegger

Die Kader in den Rekrutenschulen (RS) nehmen in Sachen Diversity Management eine zentrale Rolle ein. Neben den Beratungs- und Betreuungsdiensten der Armee sind sie die erste Anlaufstelle für die Rekruten. Themen wie Kommunikation, Konfliktmanagement oder Führen der Gruppe gehören deshalb zu den Schwerpunkten der Kaderausbildung. Vor dem Beginn der RS findet jeweils der Kadervorkurs (KVK) statt. Die Schulkommandanten haben dort die Gelegenheit, eigene Ausbildungsschwerpunkte zu setzen.

Das Kommando Ausbildung, zu dem die Armeeseelsorge gehört, startet nun gemeinsam mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG) ein Pilotprojekt, welches im Rahmen des KVK einer RS stattfinden wird. Dessen Arbeitstitel «Sensibilisierung zu Diversität und Inklusion in der Armee (SEDIA)» gibt dabei die Richtung vor.

Ausbildung an realen Beispielen

Vom Gruppenführer bis zum Kompaniekommandanten werden alle Kader dreier Kompanien an der Ausbildung teilnehmen. Und auch er Schulkommandant wird sich unter die Teilnehmenden reihen, damit er von der Ausbildung profitieren kann, obschon er schon fortgeschrittene Kenntnisse in Bezug auf die behandelten Themen hat. Zwei ausgebildete Experten des SIG werden pro Gruppe zur Verfügung stehen, wovon mindestens einer aktiver oder ehemaliger Armeeangehöriger ist.

Sie führen die Teilnehmenden durch das Programm, welches einen Teil (Tabu-)Fragen rund um Minderheiten umfasst, sowie die vertiefte Behandlung von realen Beispielen. Anhand dieser Beispiele sollen die Auszubildenden eigene Problemlösungen erarbeiten können, ihr Bewusstsein schärfen, konkrete Lösungsansätze erhalten und aufgezeigt kriegen, wie und wo sie bei Bedarf externe Hilfe beiziehen können.

Offene Kommunikation führt zum Erfolg

Zu Beginn der Rekrutenschule wird der Schulkommandant die Rekruten darauf hinweisen, dass ihre Kader im Umgang mit Minderheiten sensibilisiert und geschult wurden. Die Armeeseelsorger der Schule werden dies in ihren Arbeiten ebenso aufnehmen. Damit werden die Rekruten ermutigt, sich zu melden, wenn sie Anliegen haben. Die offene Kommunikation zwischen allen Stufen und Stellen ist somit der Schlüssel zum Erfolg.

Mit dem Projekt signalisiert die Schweizer Armee ihre Bereitschaft, mit externen Fachstellen zusammenarbeiten und unterstreicht ihr Bestreben, eine Armee für alle ohne jegliche Diskriminierung zu schaffen.

Diversity in der Schweizer Armee

Diversity in der Schweizer Armee

Durch die gesetzlich verankerte Militärdienstpflicht finden alle sozialen Ausprägungsformen Eingang in den militärischen Alltag. Die Schweizer Armee legt alles daran, der Verantwortung, die damit einhergeht, gerecht zu werden. 2019 wurde die Fachstelle «Diversity Schweizer Armee» ins Leben gerufen. Seither wurden viele Schritte in Richtung Inklusion von Minderheiten in der Armee erfolgreich unternommen. Mit dem Diversity Management auf Stufe Armee wird ein Ausbildungskonzept geschaffen, das alle Mannschafts- und Kaderstufen umfasst. Zudem gibt es das Case Management, welches sich um individuelle Problemlösungen kümmert.


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