«Wir räumen alles auf!»
Alle zwei Jahre führen Armeeangehörige auf den Schiessplätzen Säntisalpen und Toggenburg eine Aufräumaktion durch. Vom 21. bis 25. August 2023 standen rund 60 Gebirgs- und Sprengspezialisten im Einsatz. Die Einsatzleitung bei der Aufräumaktion «SÄNTIS23» hatte das Kommando Koordinationsstelle 4 / Territorialdivision 4. Total wurden circa 7 Tonnen Munitionsrückstände und ziviler Abfall eingesammelt. Dabei kamen erstmals Minidrohnen zum Einsatz.
07.09.2023 | Kommunikation Verteidigung, Christian Bärtschi

Rund 7 Tonnen Munitionsrückstände und zivile Abfälle wurden von 60 Armeeangehörigen während fünf Tagen im alpinen Gelände von Hand gesammelt. Anschliessend wurde das Sammelgut mit Armeehelikoptern zu einem Depot bei der Passhöhe Schwägalp transportiert und fachgerecht entsorgt. «Zudem konnten die KAMIR-Spezialisten in diesem Jahr 35 Blindgänger vor Ort sprengen und somit unschädlich machen», fasste Hauptadjutant Christian Wildermuth vom Kommando Koordinationsstelle 4 zusammen. Wichtig zu wissen: Solche Aufräumaktionen werden regelmässig auf vielen weiteren Schiessplätzen der Schweizer Armee durchgeführt.
Wichtige und harte Arbeit
Im Beisein von Behörden- und Medienvertretern konnten die am Einsatz «SÄNTIS23» beteiligten Armeeangehörigen am 24. August ihre Arbeit vorstellen. So zeigten zum Beispiel mehrere Gebirgsspezialisten, wie in einer steilen Geröllhalde die Natur von Munitionsresten und Abfall befreit wird. Um die Sicherheit der Beteiligten zu gewährleisten, sind bei solchen Arbeiten stets Bergführer sowie KAMIR-Spezialisten vor Ort. Ebenfalls in der Nähe befindet sich jeweils eine Sanitätspatrouille mit Arzt. Während der Präsentation konnte sich das Publikum selbst überzeugen, wie anstrengend die Arbeit im rutschigen Gelände mit grossen Jutesäcken, die zum Sammeln von Munitionsresten und Abfall benutzt werden, ist. Der Kommandant der Koordinationsstelle 4, Oberst Markus Krucker, sagte zu dieser Thematik: «Wir räumen alles auf! Unser Einsatz ist einerseits zu Gunsten der wertvollen Naturlandschaft sowie der Allgemeinheit, und andererseits ist es Pflicht und Ehrensache, dass die Armee zu ihren Plätzen Sorge trägt.»
Kontrollierte Sprengungen und Einsatz von Minidrohnen
Ein KAMIR-Spezialist demonstrierte vor Ort, wie Blindgänger kontrolliert gesprengt und unschädlich gemacht werden. Was für die versammelten Behörden- und Medienvertreter ein Ereignis war, bildet für militärische und zivile Personen im Umfeld des Schiessplatzes die Gewähr, dass das Gelände möglichst frei von potenziellen Gefahrenstoffen ist.
Rund 35 Blindgänger konnten von den fünf involvierten KAMIR-Spezialisten während des diesjährigen Einsatzes aufgespürt und gesprengt werden. Dazu kamen erstmals Minidrohnen zum Einsatz, die sich gut eignen, um eine unwegsame Krete zu untersuchen, potenziell gefährliche Stellen ohne Risiko «in Augenschein» zu nehmen und vor der eigentlichen Sprengung die Sicherheitszone abzusuchen, sodass keine Menschen oder Tiere im Gefahrenradius sind. Die Minidrohnen sind mit einer normalen, hochauflösenden Kamera sowie mit einer Wärmebildkamera ausgerüstet.
Wichtige Luftunterstützung
Drei Helikopterpiloten und vier Flughelfer der Schweizer Armee leisteten während der Aufräumaktion am Fuss des Säntis mit zwei EC635 und einem Super Puma wertvolle Transportdienste. Die absolvierten 20 Flugstunden tragen zum Erfahrungsschatz der beteiligten Spezialisten sowie zur Sauberkeit und Sicherheit der Schiessplätze Säntisalpen und Toggenburg bei.