Effizient und punktgenau
Die Schweiz kann Griechenland aktuell bei der Bekämpfung der Waldbrände mit genau den richtigen Mitteln unterstützen, sagen die Verantwortlichen des Einsatzes "ADRIANA". Seit Sonntag fliegen Super-Puma-Helikopter der Schweizer Armee täglich Einsätze zur effizienten und punktgenauen Bekämpfung von Bränden und Glutnestern.
05.09.2023 | Kommunikation Verteidigung, Urs Müller
«Wir sind mit unseren Helikoptern bereit, exakt jene Löschleistung zu bringen, die sich mit Flächenflugzeugen nur schwer erzielen lassen und die im Moment sehr gefragt sind.» Das sagt der verantwortliche Einsatzleiter des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) vor Ort, Beat Herger, zum aktuellen Einsatz "ADRIANA" in Griechenland. Seit Sonntag sind drei Mitarbeitende des SKH und 23 Angehörige der Schweizer Armee in der Region von Alexandroupolis im Nordosten Griechenlands im Einsatz. Zwei Super Puma fliegen täglich mehrere Stunden, um in unwegsamen Gelände Wasser auf Brandstellen und Glutnester abzuwerfen und damit ein Wiederaufflammen zu verhindern. Ein dritter Super Puma steht in Reserve bereit, damit die erwartete Leistung der Schweiz jederzeit gewährleistet ist. «Die ersten zwei Tage liefen erfreulich gut», sagt Beat Herger über den bisherigen Verlauf der Mission.
Autonome Einsatzräume für Schweizer
«Noch vor zehn Tagen, als grosse offene Flächenbrände zu bekämpfen waren, hätten wir mit unseren Helikoptern weniger ausrichten können», erklärt der Kommandant der militärischen Katastrophenhilfe, Oberstleutnant Alex Glinz. Jetzt aber sei man in der Lage, punktgenau zu intervenieren. Alex Glinz wie auch Beat Herger bezeichnen die Zusammenarbeit mit der griechischen Einsatzleitung als ausgezeichnet. Das Schweizer Detachement sei in Griechenland herzlich aufgenommen worden. Geführt und koordiniert werde die Brandbekämpfung von Athen aus, erklärt Beat Herger, und vor Ort bestehe eine lokale Einsatzleitung, mit der die Schweizer direkt zusammenarbeiten.
Auf dem Flughafen Alexandroupolis seien auch andere internationale Hilfsequipen stationiert, im Löscheinsatz hingegen werde den Schweizern autonome Sektoren zugeteilt. «Ein Koordinator der griechischen Feuerwehr ist auf dem Flug dabei und in direktem Kontakt mit den Feuerwehrleuten am Boden», erklärt Alex Glinz die Zusammenarbeit mit dem Gastland.
Starke Winde erschweren Einsatz
Am Dienstag sind starke Winde aufgekommen, die den Aufwand für den Moment in ein ungünstiges Verhältnis zum Nutzen stellen, wie Beat Herger am Dienstagmittag erklärt: «Zum einen ist das Wetter fliegerisch sehr anspruchsvoll, zum anderen wird das Wasser nach dem Abwurf rasch weggetragen und erzielt am Boden nicht mehr die gewünschte Wirkung.» Man sei daran, die aktuellen Möglichkeiten auszuloten. «Wir sind auf jeden Fall bereit, rasch auf neue Bedürfnisse zu reagieren.»
Die humanitäre Hilfeleistung der Schweiz dauert voraussichtlich noch bis kommenden Freitag. Die Rückkehr der Einsatzkräfte in die Schweiz ist am Samstag vorgesehen.