print preview

Zurück zur Übersicht Startseite


Von der Vision zur Umsetzung: Erste Teams bereits auf dem Gipfel angekommen

Der Abschluss der WEA, die VUCA-Welt, die geopolitischen und demografischen Veränderungen sowie die technologische Entwicklung wirken sich auch auf die Armee aus. Mit Beginn des Ukrainekriegs wurde offensichtlich, dass Verteidigungskompetenz wieder im Zentrum stehen muss. Doch bereits 2020 hat die Armeeführung die Vision und die strategischen Grundsätze entwickelt – mit Fokus auf den Einsatz. Mit LE V/A wurde die Umsetzung der Vision in 22 Strategischen Initiativen entwickelt, koordiniert und bereits teilweise abgeschlossen. Die Projekte werden nun in der Linie weitergeführt.

28.07.2023 | Kommunikation Verteidigung, Gaby Zimmer

Team LE V/A als Bergführer: Gestartet im Basislager mit den sieben Ambitionen aus der Vision, auf dem Weg in zahlreichen strategischen Stufen, immer unter Berücksichtigung des politischen Primats, das Ziel stets vor Augen. Erste Teams sind bereits angekommen. ©VBS/DDPS, LE V/A

Die aktuelle Armee basiert auf einem sicherheitspolitischen Bild, das geprägt ist von der Meinung, auf einen sich anbahnenden Konflikt würden zehn Jahre Zeit bleiben, um Kompetenzen und Material auszubauen. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat gezeigt, dass der ewige Frieden in Europa eine Illusion ist. Die Welt ändert sich ständig, die Technologieentwicklung verläuft rasant und auch die gesellschaftliche Entwicklung wirkt sich auf die Armee aus. Dies betrifft sowohl die Miliz wie auch die Berufskomponente in Uniform sowie zivil.

Auf den Einsatz ausgerichtet

2020 hat die Armeeführung die Vision der Armee entwickelt und dazu sieben Ambitionspunkte für 2030 definiert. Vier strategische Grundsätze bilden die Leitplanken auf dem Weg zur Umsetzung. Der Weg wurde durch die strategischen Stossrichtungen skizziert. Bereits 2020, also zwei Jahre vor Beginn des Ukrainekrieges wurde festgehalten, dass die Armee künftig ihr Denken und Handeln auf den Einsatz ausrichten soll.

Agil von der Vision zur Realität

Der Weg zwischen der Entwicklung einer Vision und der Umsetzung ist lang und intensiv – wie eine anspruchsvolle Wanderung. Die Veränderung, thematisch aufgeteilt auf 22 Strategische Initiativen, wurde vom Team Langfristige Entwicklung Verteidigung und Armee (LE V/A) geführt und begleitet. Unter der Leitung von Brigadier Jacques Rüdin haben die zehn zivilen Fachspezialistinnen und -spezialisten sowie neun Berufsmilitärs zusammen mit den Verantwortlichen der Initiativen viel erreicht. Mit einem agilen Vorgehen, ausserhalb der ordentlichen Linienstrukturen, wurden schnell kleine Zwischenziele erreicht. Workshops und Soundingboards mit Kunden/der Miliz und Partnern wurden in allen Strategischen Initiativen zur Selbstverständlichkeit. Das Potenzial der Schweiz wurde genutzt, wie es der dritte der vier strategischen Grundsätze beschreibt. Auch das Potenzial der eigenen Belegschaft wurde erschlossen. Über einen Future-Corner konnten sich Talente im Nebenjob für befristete Einsätze in den Initiativen anbieten. 27 Aufgaben wurde publiziert, 57 Personen haben sich dafür angeboten und die Mehrheit davon kam zum Einsatz.

Nachhaltige Quick-wins

Innovation: Mit dem Innovationssystem Verteidigung wurde rasch ein Weg gefunden, innovative Ideen direkt bei den Nutzenden auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen und zu verbessern, um sie schliesslich einzuführen. Der Webshop für die persönliche Ausrüstung und Telemaintenance («Digitaler Fahrzeugcheck und Live-Reparatur auf Distanz») sind erste Produkte. Der neue Bereich «Innovation Verteidigung» im Armeestab arbeitet mit der «Swiss Innovation Forces AG» die eine Tochter der RUAG MRO Holding AG ist.

Leadership: Mit dem neuen Kommando Führung und Kommunikation in der HKA wird der Wert der transformalen Leadership-Ausbildung der Armee als Mehrwert für zivile Organisationen gefördert. Die Führungsausbildung der Armee ist zwar auf die militärischen Aufträge fokussiert, doch dank der praktischen Erfahrung und den Tools finden diese Skills auch in der Wirtschaft wieder vermehrt Anklang.

Digitalisierung: Künftig wird der Dialog zwischen Miliz und Verwaltung digitalisiert und damit enorm vereinfacht. Das Programm «Digitalisierung Miliz» (DIMILAR) wird seit Februar 2022 in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Informatik und Telekommunikation geführt und nach der Methode SAFe (Scale Agile Famework) umgesetzt. Ende 2021 wurde «Threema» als offizieller Kommunikations-Messenger der Armee eingeführt, danach wurde Microsoft 365 für die WK-Planung adaptiert und mit einzelnen Truppenkörpern getestet. Im April 2023 fand der zweite von drei Truppenversuchen für die digitale Dienstverschiebung statt. Noch im laufenden Jahr wird dieses gestaffelt für WK-Truppen eingeführt. Weiter Angebote wie das Urlaubsgesuch, ein RS-Planer für Jugendliche, der elektronische Marschbefehl sowie das digitale SBB-Ticket werden bald folgen.

Zukunft: Die Konkretisierung geht weiter

Mitte August wird das «Zielbild und Strategie für den Aufwuchs» der Öffentlichkeit vorgestellt. Darin enthalten sind die Essenzen aus den Ergebnissen der strategischen Initiativen und weiteren Produkten von LE V/A.

Seit 1. Juli wird im Rahmen eines Testbeds die neue Struktur A Stab gelebt. Diverse Produkte und Projekte aus LE V/A sind integriert. Sie werden nun in der Linie, teilweise unter der bisherigen Verantwortung, weitergeführt. Später werden auch noch die Strukturen der Militärverwaltung den neuen Bedürfnissen angepasst.

Die Felswand für den letzten Aufstieg zum Gipfel auf den Berg der Vision ist damit erreicht. Erste Teams sind bereits angekommen.

Die Pyramide der Logik: Vom Leitbild über die Strategie bis zur Umsetzung. Mitte August wird das «Zielbild und Strategie für den Aufwuchs» der Öffentlichkeit vorgestellt.


Zurück zur Übersicht Startseite