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«Sich selber kennenlernen und die Kameradschaft pflegen»

Wachtmeister Ege Arslan ist einer der fünf Mechaniker, die die Instandhaltung der gepanzerten Fahrzeuge sicherstellen. Nach zwei Jahren als Durchdiener suchte er nach einer neuen Erfahrung. Im SWISSCOY Kontingent 46 arbeitet er in seinem angestammten Beruf als Mechaniker und Mechatroniker, hat neue Kameraden gefunden und lernt sich selber kennen.

20.09.2022 | Fachoffizier Norbert Jenal, Presse- und Informationsoffizier SWISSCOY 46

Wm Ege Arslan arbeitet in der Ih als Spez Lastwagen und geschützte Fahrzeuge. Der Tessiner ist gelernter Mechaniker und Mechatroniker.

Ege Arslan ist gelernter Mechaniker. In der Miliz ist er Wachtmeister bei den Motorfahrern. Bereits während der Durchdiener-Rekrutenschule in Fribourg erfuhr er von der SWISSCOY-Mission. Sein damaliger Kommandant war im Jahr 1999 an den Aufbauarbeiten des Camp Casablanca in Suva Reka beteiligt. «Er schwärmte immer von diesem Auslandeinsatz und für mich war klar, dass ich auch einen solchen leisten will.» Nachdem er die Unteroffizierschule absolviert hatte, leistete er als Wachtmeister im Ausbildungszentrum SWISSINT in Stans-Oberdorf seine Durchdienerzeit. Auch dort traf er auf viele Kameraden, die bereits einen Einsatz in der Friedensförderung im Kosovo gemacht hatten.  Nach zwei Jahren als Durchdiener suchte er nach einer Möglichkeit, in der er das kameradschaftliche Umfeld aus seiner Militärzeit mit seinem angestammten Beruf vereinen kann. Also entschied er sich für den Einsatz in der SWISSCOY. «Dank vielen Gesprächen wusste ich, worauf ich mich einlasse. Ich war gut vorbereitet und die positiven Erfahrungen meiner ehemaligen Kameraden haben sich auch für mich mehr als bewahrheitet.»

Die Instandhaltungsgruppe (Ih) im Camp Novo Selo zählt insgesamt zwölf Personen. Wm Ege Arslan hat eine Lehre als Mechaniker und eine Zusatzausbildung zum Mechatroniker absolviert. Die dreijährige Weiterbildung hat er im Armeelogistikcenter Bellinzona gemacht. Er kennt also die Militärfahrzeuge als Fahrer und Mechaniker und bringt dadurch sehr gute Voraussetzungen mit. «Viele der LKWs im Einsatzraum sind gepanzert, und jedes dieser Fahrzeuge ist anders zusammengesetzt und daher ein Unikat. Das macht die Arbeit herausfordernd und spannend.» Der Einsatz ermöglicht Ege Arslan seine beruflichen Fachkenntnisse zu vertiefen und zu erweitern. Im Einsatzraum hat zwar jeder seine Spezialisierung und wird vom Gruppenführer auch dementsprechend disponiert. «Auch wenn ich für LKWs und gepanzerten Fahrzeuge zuständig bin, unterstützen wir einander. Ich arbeite also wenn notwendig auch an den Fahrzeugen der G-Klasse oder Sprinterfahrzeugen und natürlich helfen auch die anderen Mechaniker uns. Das macht für mich die Arbeit interessant und abwechslungsreich.» Als Nebeneffekt, eignet sich Wm Ege Arslan durch die Unterstützung und die Ratschläge der anderen zusätzliche Fähigkeiten an, die er später im Berufsleben einsetzen kann.

Die Instandhaltung ist bestens ausgerüstet. «Wir haben hier sogar einen Bremsprüfstand», sagt der Tessiner leicht stolz.

Ege Arslan ist der einzige in der Instandhaltungsgruppe aus der italienischsprechenden Schweiz. «Wir Tessiner sind im Kontingent leider nur wenige. Im ganzen Camp Novo Selo sind wir nur zwei.» Er sieht das jedoch nicht als Nachteil, sondern empfindet es als Chance seine Sprachkenntnisse anzuwenden und zu vertiefen. Ege Arslan absolvierte die Rekrutenschule in Fribourg. Neben seiner Muttersprache spricht er auch Deutsch sowie fliessend Französisch. «Ich bin ein geselliger Mensch und habe mich auch für den Einsatz entschieden, weil ich die Kameradschaft geniesse und suche.» Doch sieht er darin auch einen sehr praktischen Ansatz. «Jeder hat gute und weniger gute Tage. Da ist es wichtig auf Kameraden zählen zu können. Das hilft in solchen Momenten sehr.»

Wm Ege Arslan geniesst den Einsatz und profitiert beruflich sowie auch auf persönlicher Ebene. «Ich konnte mich selber etwas besser kennen lernen. Im Camp braucht es auch Disziplin, sonst kann es passieren, dass man an Gewicht zulegt», sagt er lachend. Wie viele andere nutzt er die guten Fitnessangebote. «Ich empfinde es als sehr motivierend tagsüber mit meinen Kameraden zu arbeiten und danach mit ihnen Sport oder etwas anderes zu unternehmen.»

Das 46. SWISSCOY Kontingent übergibt schon bald an seine Nachfolger. Wm Ege Arslan und einige seiner Kameraden der Instandhaltungsgruppe haben sich entschieden, noch um ein Kontingent zu verlängern. «Auch im nächsten Einsatz werde ich mich als Ih Spezialist Lastwagen und gepanzerte Fahrzeuge engagieren. Dadurch kann ich meine Fachkenntnisse weiter vertiefen, sehe einige meiner Kameraden und lerne neue kennen.» 

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