«Mein gepanzerter Pneulader ist ein richtiger Blickfang»
Obergefreiter Ebubekir Nazik ist fasziniert von der Technik schwerer Baumaschinen. Im 46. SWISSCOY Kontingent arbeitet er als Baumaschinenführer. Die nötigen Ausbildungen für das Führen dieser Maschinen absolvierte er in der Schweiz. Anlässlich der Freedom of Movement Übung «Frozen Saber» der KFOR konnten er und seine Kameraden des Pionier- und Transportzugs ihr Können unter Beweis stellen.
10.06.2022 | Fachof Norbert Jenal, Presse- und Informationsoffizier SWISSCOY 46
Ebubekir Nazik freute sich auf die KFOR Übung «Frozen Saber». Neben Angehörigen der SWISSCOY haben auch weitere Nationen daran teilgenommen. Das multinationale Umfeld der KFOR ist einer der Gründe, weshalb Ebubekir Nazik sich für die Mission im Kosovo interessierte. «Ich hoffe, hier mein Netzwerk ausbauen zu können und dass dieser Einsatz und diese Erfahrung mir auch für meine Zukunft Türen öffnen wird.» Auf die friedensfördernde Mission wurde er in der Rekrutenschule aufmerksam gemacht.
Damals wusste er sofort, dass er sich einmal für die SWISSCOY bewerben will. «Bis letztes Jahr war ich privat und beruflich stark eingebunden. Nach der Rekrutenschule habe ich noch eine zweite Ausbildung zum Plattenleger absolviert», sagt der gelernte Grundbauer. Nachdem er auch diese zweite Lehre erfolgreich abgeschlossen hatte, begann er als Vorarbeiter in einer Baufirma zu arbeiten. In dieser Zeit absolvierte er alle Kurse und Prüfungen, die es braucht, um Baumaschinen zu führen.
Ich finde, dass ich eine der besten Tätigkeiten habe. Es ist physisch und am Ende des Tages, sehe ich, was ich geleistet habe
Jetzt, fünf Jahre nach der Rekrutenschule in der Infanterieschule in Chur, leistet er seinen ersten SWISSCOY Einsatz. Vor einem Jahr hat er sich beworben, ohne eine spezifische Funktion im Auge zu haben. Ebubekir Nazik ist handwerklich begabt und als man ihn am Bewerbungsgespräch auf die Funktion des Baumaschinenführers angesprochen hatte, musste er nicht lange überlegen. «Mit meinen beruflichen Erfahrungen und meinen Diplomen zum Führen der verschiedenen Baumaschinen, macht diese Wahl Sinn. Ich kann hier meine Erfahrung einbringen, was im Pionierzug mit den diversen Berufen vorteilhaft ist,» argumentiert der Obergefreite. «Ich finde, dass ich eine der besten Tätigkeiten habe. Es ist physisch und am Ende des Tages, sehe ich, was ich geleistet habe», sagt er stolz. Er ist kein Einzelgänger, aber er geniesst es, für sich zu sein und mit diesen grossen Maschinen zu arbeiten. «Wenn ich in dieser Maschine sitze, bin ich sehr konzentriert. Es ist mehr als nur mit einem Joy Stick zu spielen. Ich muss die Technik beherrschen und die Maschine fühlen. Es ist ebenso wichtig, auch auf die Geräusche zu achten.»
Jede Maschine ist anders. Die Technik fasziniert ihn. «Es ist immer wieder erstaunlich, was für eine Kraft diese Maschinen entwickeln, nur durch das Komprimieren des Hydrauliköls. Sie sind brachial und gleichzeitig kann man auch sehr filigrane Detailarbeiten ausführen.»
Im Einsatzraum hat Ebubekir Nazik die Möglichkeit, auch gepanzerte Pneulader zu bedienen. Diese sind in der Bedienung noch einmal anspruchsvoller, denn die Sicht ist eingeschränkt. Während der Arbeiten mit diesen Geräten ist der Baumaschinenführer über Kopfhörer mit integriertem Funk mit dem Gruppenführer verbunden. Dieser leitet Obgfr Nazik, indem er für den Maschinenführer die Situation im Auge behält. Gerade beim Rückwärtsfahren ist das umso wichtiger.
«Bevor ich in die Führerkabine steige, und wenn ich es für nötig erachte, laufe ich zuerst das Gelände ab, um mir ein Bild von möglichen Gefahren und Hindernissen zu machen. Das hilft mir, mir meinen Bewegungsradius vorzustellen und die Funkanweisungen des Gruppenführers besser einzuschätzen», so Obgfr Nazik.
Seine Kameraden vom Pionier- und Transportzug des SWISSCOY Kontingents 46 und er waren Teil der multinationalen KFOR Übung «Frozen Saber». Ebubekir Nazik freute sich, in diesem internationalen Umfeld seine Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können. «Ich bin froh, dass alles gut gegangen ist. Schliesslich waren viele Augen auf mich gerichtet, denn mein gepanzerter Pneulader ist ein richtiger Blickfang,» sagt der Baumaschinenführer stolz.
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