Im Dienste des Kontingents
Ein Kontingent muss wie ein Körper gepflegt werden, um sicherzustellen, dass es gesund bleibt. Das Medic-Team der SWISSCOY sorgt dafür, dass es den Truppenangehörigen, die im Kosovo im Einsatz stehen, gut geht. Die Nurses sind wie die Venen des Kontingents und sorgen dafür, dass alle gesundheitlichen Bedürfnisse erfüllt werden, damit alle Angehörigen ihr Bestes geben können.
05.05.2022 | Wachtmeister Alexandra M.V. Andrist, Stellvertretende Presse- und Informationsoffizierin SWISSCOY 46

Chief Nurse, Feldweibel Laura Schenker weiss, dass ihr Team für das Wohl des Kontingents 46 verantwortlich ist. «Von Sonnencreme bis hin zu Verletzungen und Unfällen und allem, was dazwischen liegt, ist es unser Ziel, uns um unser Kontingent zu sorgen.» Als Chief Nurse des medizinischen Teams haben sie und ihr Team viele Gelegenheiten, mit den Angehörigen des SWISSCOY in Kontakt zu kommen.
Das Team verteilt Medikamente und stellt sicher, dass die medizinischen Vorräte an den verschiedenen Standorten vollständig und auf dem neuesten Stand sind, und vermittelt auch Gesundheitstipps und -tricks. Durch diese Verbindungen mit dem Kontingent spürt Laura Schenker, wie es ist, die Verantwortung für das Medical Center zu tragen. Wie die Blutbahnen in einem Körper teilt sich das medizinische Team auf, um sicherzustellen, dass alle im Kontingent die medizinische Versorgung erhalten, die sie brauchen.
«Ich bin jetzt mehr im Büro als in meiner zivilen Arbeit, aber ich darf mich mit dem Stab und den Chefs von verscheiden Organisationseinheiten über Managementthemen unterhalten sowie mit den internationalen Akteuren im Hauptquartier der Mission austauschen, sei es beim Schreiben von Meldungen oder an den regelmässigen Sitzungen der KFOR teilnehmen. Ich lerne wie man sich im internationale Rahmen bewegt. Das ist neu und aufregend. Nur Excel hat mich am Anfang echt genervt.»
Gestärkt aus der Mission
Als Deputy Chief Nurse weiss Oberwachtmeister Jeannine Ita um die vielfältigen Aufgabenbereiche, die ihre Stellenbeschreibung mit sich bringt. Sie übernimmt nicht nur die Aufgaben der Chief Nurse, wenn diese abwesend ist, sondern ist auch für die Koordination der Übungen zuständig. Die Übungen reichen von Lektionen über neue Medikamente, Cyber-Theorie bis hin zu internationalen Teamwork-Übungen zusammen mit dem österreichischen und dem amerikanischen Sanitätsteam mit ihrem Black Hawk Helikopter. Keine Übung ist wie die andere. «Die internationale Arbeit mit den anderen Nationen ist ein absolutes Highlight», sagt Jeannine Ita. Ihre persönlichen Ziele für die Zeit in diesem Kontingent sind, «so viele berufliche Erkenntnisse wie möglich mit nach Hause zu nehmen und in unseren Fähigkeiten und unserem Selbstvertrauen zu wachsen.»
Weg vom Alltag
Wachtmeister Nino Schärer vernahm beim Abverdienen des Wachtmeisters in der Sanitätstruppe, dass es noch freie Stellen bei der SWISSCOY hat. «Als ich das hörte, beschloss ich mich zu bewerben», sagt Wm Schärer. So einfach ging das für ihn. Als Fahrer und Transporthelfer ist er dafür zuständig, dass das Medic-Team sicher und schnell zu verschiedenen Einsatzorten gelangt. Zusätzlich ist er auch für den Zustand der medizinischen Ausrüstung und der Medikamente im Sanitätsfahrzeug, sowie für die Instandhaltung des Fahrzeuges verantwortlich. «Ich finde, dass ich sehr gut in diese Funktion passe, es ist eine interessante Abwechslung zu meinem zivilen Leben. Ich bin total raus aus dem Alltag.»
Gutes Tun
Wachtmeister Tamara Müller weiss, wie wichtig es ist, dass es den Menschen nicht nur körperlich, sondern auch seelisch gut geht. «Wir können nur dann unsere beste Arbeit leisten und die beste Version von uns selbst sein, wenn es uns gut geht. Wir müssen füreinander da sein und dafür sorgen, dass es unseren Kameraden gut geht», sagt Nurse Tamara Müller. Für sie ist das Teil ihres Jobs, «Gutes tun», meint sie, «das ist etwas, dass ich in meiner zivilen Arbeit als diplomierte Pflegefachfrau gelernt habe und auch hier umsetze. Für mich ist es das wichtigste grundethische Prinzip.» Ihre Aufgaben als Koordinatorin der Apotheke, des Materials und der Medikamentenverteilung ermöglichen ihr den Kontakt mit dem Kontingent. Das Schweizer Sanitätsteam arbeitet eng mit jenem der Österreicher zusammen. «Unser Medic-Team zusammen mit Schweizer und Österreicher und auch unser Kontingent, ist eine buntgemischte Truppe!»
18 Jahre im Entstehen
Vor 18 Jahren nahm ein guter Freund von Wachtmeister Andrea Müller an einem SWISSCOY-Einsatz im Kosovo teil. Seither überlegte sie sich für einen Einsatz zu melden. «Als mein Sohn beim Militär war, habe ich immer den riesigen «Peace-Support» Lastwagen gesehen. Ich habe bestimmt über die Jahre sechs Broschüren gesammelt, bis mein Sohn eines Tages zu mir sagte: «Willst du weiter darüber reden oder willst du dich endlich bewerben?»
Zusammen mit der Hilfe ihres Sohnes und mit der wertvollen Unterstützung ihrer Familie bewarb sie sich. Im Oktober 2021 hat sie mit dem 45. SWISSCOY Kontingent ihren ersten Einsatz geleistet. Kurzerhand hat sie sich entschieden, um weitere sechs Monate zu verlängern. Hier im Kosovo fühlt sich Andrea wie zu Hause. «Wir machen mehr zusammen, als nur zusammen zu arbeiten. Wir sitzen und essen zusammen und reden darüber, wie der Tag gelaufen ist. Wir geniessen es wirklich, Zeit als Team zu verbringen. Das ist schön.»
Gemäss dem Kontingent-Motto «Carpe Diem» macht das Medics-Team bei jeder Gelegenheit das Beste aus dem Tag. Das zeigt sich unter anderem an der Motivation des Teams, über seine Pflichten hinauszugehen, um dafür zu sorgen, dass das Herz und der Geist des Kontingents glücklich und gesund sind.
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