Planung der Versorgungsflüge der SWISSCOY
Fachoffizier Sasha Bonavia ist der Air Operator (Air Ops) des 46. SWISSCOY Kontingents. Mit dem Change of Command Mitte April 2022 übernahm er in Pristina die Organisation und Planung für die Versorgungsflüge der SWISSCOY. Der Baselbieter ist zufällig auf das Stelleninserat des Air Ops gestossen. Für ihn war sofort klar, dass er sich für diese Funktion bewerben wollte. Auch, weil er seit seinem ersten Friedensförderungseinsatz vor 20 Jahren, immer von einem zweiten träumte.
27.04.2022 | Fachoffizier Norbert Jenal, Presse- und Informationsoffizier SWISSCOY 46

Fachoffizier Sasha Bonavia weiss, was die Funktion des Air Ops mit sich bringt. Schliesslich erlebte er diesen bereits während seinem ersten Friedensförderungseinsatz. «Ich habe mich bewusst für diese Funktion beworben, nicht nur wegen dem Zwischenmenschlichen. Es ist das Ganze drum herum, denn die Fliegerei ist meine Passion.» Seinen ersten Einsatz hat der ehemalige Hauptfeldweibel der Festungstruppen in bester Erinnerung. Noch heute pflegt er zu seinen ehemaligen Kameraden eine enge, freundschaftliche Beziehung. «Für mich war diese Zeit, die schönste militärische Zeit, die ich erleben durfte.» Das erhofft er sich auch von seinem aktuellen Einsatz.
Als ich die Stellenausschreibung gesehen habe, wusste ich, dass dies meine Chance ist.
Als Air Ops ist Sasha Bonavia der erste, den die Passagiere nach Ankunft sehen und der letzte, wenn sie zurück in die Schweiz fliegen. «Ich kenne also alle 195 SWISSCOY Kontingentsangehörigen.» Fachoffizier Bonavia ist im Besitz einer Privatpilotenlizenz und seit der Lehre zum Flugzeugelektrikmechaniker hat er sich in der Flugbranche kontinuierlich weitergebildet. Zuletzt arbeitete er für die Skyguide als Change Manager. In dieser Funktion ist er die Schnittstelle zwischen der zivilen und militärischen Flugsicherung, dessen Interessen er vertritt. Seine vielseitigen Berufserfahrungen in der Luftfahrt machen Sasha Bonavia zu einem idealen Kandidaten für die Funktion des SWISSCOY Air Ops. «Als ich die Stellenausschreibung gesehen habe, wusste ich, dass dies meine Chance ist. Ich musste nicht lange überlegen. Glücklicherweise hat meine Frau und mein Arbeitgeber dem Friedensförderungseinsatz zugestimmt.»
Vor seinem Einsatzbeginn Mitte April stand für ihn die Übergabe des Wissens und der Erfahrung seiner Vorgängerin an. «Die Über- und Einarbeitungsphase, im Militärjargon HOTO genannt, war sehr intensiv. Neben dem Fachwissen gab mir meine Vorgängerin viele Tipps und Tricks mit. Kleine Sachen, wie zum Beispiel die Macken des Druckers oder das Wichtigste an meiner Arbeit, den Umgang mit den Menschen.» Neben dem fliegerischen Wissen bringt der Air Ops des 46. SWISSCOY Kontingents eben auch Einsatzerfahrung mit. Sasha Bonavia leistete bereits im Winter 2002/2003 einen Friedensförderungseinsatz. Im siebten SWISSCOY Kontingent, war er stellvertretender Zugführer vom Übermittlungszug, wo auch heute noch die Movement Control (MOVCON) angesiedelt ist. Zu dieser Zeit gab es im Kosovo weder ein Handynetz noch Internet. «Wir betrieben den Botschaftsfunk und stellten die Kommunikation in die Schweiz per Satellitenkommunikation sicher und sowieso», sagt der neue Air Ops Sasha Bonavia, «war die Situation kurz nach Kriegsende komplett anders. Die Infrastruktur war am Boden und alles war zerbombt. Neben den Strassen gab es viele Minenfelder. Auch die Präsenz der Kfor ist nicht mehr so dominant. Das hat mich positiv überrascht.» Die KFOR hat ihre Auftragserfüllung laufend der Lage angepasst.
Dank der guten Einarbeitungsphase fühle ich mich bereit für den Einsatz.
Am militärischen Flughafen in Slatina bei Pristina ist der Air Ops der Koordinator von SWISSINT in Stans-Oberdorf, wo die Flüge geplant werden. Im Camp ist er der Administrator, der die Versorgungsflüge organisiert. In beiden Fällen dient er dem Kontingent. Sasha Bonavia ist ein ruhiger Typ, offen für vieles und er geniesst die Gemeinschaft mit anderen. Nach dem Change of Command und der Abreise seiner Vorgängerin ist er nun als Air Ops auf sich alleine gestellt. «Dank der guten Einarbeitungsphase fühle ich mich bereit für den Einsatz. Ich bin mir aber auch im Klaren, dass mir in den nächsten Wochen wohl noch Fehler unterlaufen werden. Wichtig ist jetzt, dass ich für mich eine Struktur aufbaue, damit ich nichts vergesse. Das wird in den ersten Wochen wohl die grösste Herausforderung. Das oberste Ziel ist, dass meine Kontingentskameradinnen und Kameraden jeweils pünktlich im Flieger sitzen und abfliegen können.»
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