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SWISSCOY Update - Der Pionier-Zug: Comeback für das schwere Gerät

Mit der Umsetzung der parlamentarisch festgelegten Aufstockung der Truppenstärke auf 195 Armeeangehörige im vergangenen April, erlebte das schwere Gerät innerhalb der SWISSCOY ein Comeback: Ein wesentlicher Teil der zusätzlich gesprochenen Stellen galt den Pionieren, welche wieder eine Schlüsselrolle im Bereich Engineer-Arbeiten und Freedom of Movement wahrnehmen. Dabei sind sie Wegbereiter – im wörtlichen Sinn.

10.12.2021 | Fachof Stefanie Waltenspül, Presse- und Informationsoffizier SWISSCOY 45

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Im Alltag unterstützen die Pioniere dort, wo ihr Wissen und Können gerade gefragt ist

Als operationelles Element ist der Pionierzug der Joint Logistic Support Group (JLSG) der KFOR zugewiesen und wird entsprechend direkt von ihr beauftragt. Sowohl der Pionier- als auch der Transportzug und das EOD-Team stehen als Non Manoeuvre Elemente des Freedom of Movement Detachements (NMEFoMD) der KFOR zur Verfügung. «Non Manoeuvre» deshalb, weil diese Elemente zugunsten des FoMD alleine – ohne Force Protection und medizinische Versorgung – nicht im Einsatz stehen können, wenn beispielsweise die Bewegungsfreiheit durch Strassenblockaden nicht mehr gewährleistet ist und diese geräumt werden müssen. Doch glücklicherweise gehören diese Aufgaben nicht unbedingt zur Tagesordnung. Im Einsatzalltag sind die Pioniere rund um Zugführer Oblt Dave Cohen sehr vielseitig eingesetzt: Sie erledigen Arbeiten zum Unterhalt und Ausbau der Camps oder in anderen Bereichen, in denen ihre Unterstützung gerade gefragt ist. Dabei verwirklicht der Piionierzug Projekte im Bereich Hoch- und Tiefbau ­­– von der Planung bis zur Realisierung, alles kommt hier aus einer Hand. Ein Beispiel dafür ist die Erneuerung der Bunkeranlagen im Camp Novo Selo, welche bereits im Kontingent 44 ihren Anfang nahm und nun im Kontingent 45 kurz vor dem Abschluss steht. Die Angehörigen des Pionierzuges sind Fachexperten mit hervorragendem zivilen Wissen, vom Elektriker über den Sanitärinstallateur, Holz- und Metallbauer bis hin zum Maurer. «Dieses gebündelte Spezialistenwissen ist auch ein Verdienst des Schweizer Milizsystems, welches uns auszeichnet und in der KFOR sehr geschätzt wird», so Zugführer Dave Cohen.

Die Gewährleistung eines stabilen Umfelds (Safe and Secure Environment SASE) sowie die Sicherstellung der Bewegungsfreiheit für alle Personen im Kosovo und die KFOR Truppen (Freedom of Movement FOM) gehören zu den Grundaufträgen der KFOR. Letztere sieht insbesondere die Räumung von Strassenblockaden vor, wenn diese von lokalen Kräften nicht bewerkstelligt werden kann. Hier kommen die Schweizer Elemente zugunsten des Freedom of Movement Detachements zum Zug. Solche Situationen werden regelmässig trainiert, so auch am vergangenen Mittwoch im Camp Novo Selo. In diesen Trainingsszenarios mit multinationaler Beteiligung werden allfällige Demonstranten, die sich vor der Blockade befinden, durch Angehörige anderer KFOR-Nationen zurückgedrängt – es findet die sogenannte «Crowd and Riot Control» statt. Bevor am Hindernis gearbeitet werden kann, kommt das Team der Kampfmittelbeseitigung (Explosive Ordnance Disposal EOD) zum Einsatz. Auch hier handelt es sich um Spezialisten aus der Schweiz. Sie untersuchen die Blockade auf Sprengstoff und entfernen diesen falls nötig. Dann ist der Weg frei, damit die Pionier- und Transportgruppe, mit Spezialmaschinen die Sperre beseitigen und damit die Bewegungsfreiheit wiederherstellen können. «Die Herausforderung bei solchen Übungen liegt vor allem in der Koordination aller beteiligten Nationen. Damit diese Zusammenarbeit auch im Ernstfall reibungslos funktioniert, finden diese Übungen regelmässig statt», so Oblt Giuliana Schintu, stellvertretender Chief NMEFoMD. Nicht immer finden Übungen im grösseren internationalen Rahmen statt, auch die Schweizer Spezialisten absolvieren meist wöchentlich kleinere Trainingseinheiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Und wenn das schwere Gerät aufgefahren wird, leuchten die Augen der Pioniere.

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