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SWISSCOY Update - Sie flicken (fast) alles – die Infrastruktur-Gruppe

Das Nationale Support Element (NSE) wird nicht umsonst als logistisches Rückgrat des Kontingents bezeichnet. Die einzelnen Unterstützungsfunktionen sichern den reibungslosen Einsatz der SWISSCOY. Die Infrastruktur-Gruppe ist eine davon: Wenn die Heizung ausfällt, die Waschmaschine nicht mehr will oder Türen klemmen, sind die Infra-Spezialisten die Helfer in der Not.

25.11.2021 | Fachof Stefanie Waltenspül, Presse- und Informationsoffizier SWISSCOY 45

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In der hauseigenen Schreinerei können auch komplette Neuanfertigungen realisiert werden

 

Ein warmes Zimmer, funktionierendes Licht oder eine vernünftig ablaufende Dusche – all das ist zu Hause selbstverständlich. Und auch im Einsatzraum kann man sich darauf verlassen, diesbezüglich annähernd Schweizer Verhältnisse anzutreffen. Dass die ganze Infrastruktur so funktioniert, wie sie soll, dafür sorgt die Infra-Gruppe. Das siebenköpfige Team besteht aus Fachspezialisten in den Bereichen Elektrik, Sanitärarbeiten, Holzbau und Metallbau/Zeichner. Doch Einzelkämpfer sucht man rund um Gruppenführer Fw Simon Siegwart vergeblich. «Wir sehen uns alle als Allrounder und helfen uns gegenseitig. Schlussendlich profitieren wir auch davon, Neues aus anderen Fachgebieten zu lernen», so Siegwart.

Die Arbeit der Infra-Spezialisten ist vielfältig: Von der Wartung der Klimageräte, über die regelmässige Reinigung der Notwassertanks, der Unterhalt der Sicherheitskonzepte bis hin zur Schneeräumung – das alles gehört in den Aufgabenbereich der Infra-Gruppe. «Kein Tag ist wie der vorherige. Ich habe täglich andere Projekte auf dem Tisch, das macht die Arbeit sehr abwechslungsreich», so Wm Severin Schärer. Durch seinen zivilen Hintergrund als Zeichner ist er zudem für die Abwicklung einzelner Projekte zuständig. Bei diesen wird nichts dem Zufall überlassen: Ausgehend von einem Projektantrag wird eine detaillierte Planung erstellt. Im Anschluss werden Materialkosten berechnet, Personal eingeplant und das entsprechende Material beschafft. Und gerade letzteres ist nicht immer ganz einfach. «Wenn Material in der Schweiz bestellt werden muss, dann dauert das seine Zeit, bis es im Einsatzraum ankommt. Da muss man flexibel bleiben», so Schärer. Aber auch wenn Material vor Ort beschafft werden kann, heisst das nicht zwingend, dass es einfacher geht. «Für ein neues Schloss ist man manchmal gefühlt einen halben Tag unterwegs, bis man endlich das richtige gefunden hat.» Gelassenheit ist also auch bei der Infra-Gruppe eine Eigenschaft, die man entweder hat oder sich von Vorteil während des Einsatzes aneignet.

Wenn von Infrastruktur die Rede ist, bezieht sich das allerdings nicht nur auf die Schweizer Infrastrukturen. Auch in den angemieteten LMT-Häusern in Prizren, Malisevo, Mitrovica oder im Field Office in Zubin Potok werden Wartungen und Reparaturen ausgeführt, wenn es nötig ist. Gerade dort entsprechen viele Installationen nicht unbedingt dem Schweizer Standard und die ein oder andere Überraschung lässt sich bei genauerem Hinsehen nicht vermeiden. Bei der Behebung der Mängel ist zudem nicht selten eine gute Portion Kreativität gefragt, wenn die notwendigen Ersatzteile gerade nicht zur Hand sind.

Einen Unterschied zwischen Winter oder Sommer merken die Infra-Spezialisten der NSE nicht: Zu reparieren gibt es immer etwas. Täglich sind sie an den Aussenstandorten im ganzen Kosovo unterwegs, um zu kontrollieren, zu warten und wenn nötig auch zu reparieren.  Im Sommer sind es vor allem die Klimageräte, die geflickt werden müssen. Im Winter sind dagegen vermehrt die Heizungen oder eingefrorene Leitungen das Problem. Und die Waschmaschinen, die sind quasi der «Dauerbrenner» – glücklicherweise nicht im wortwörtlichen Sinn.

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