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Die Dürre als Feind

135’000 Liter. So viel Wasser pumpte die Rettungskompanie 3/3 aus dem Ceresio-See. Die Rettungskompanie 3/3 übt den Kampf gegen die Trockenheit und Feuer.

15.06.2022 | EB/LP

 

Brütende Hitze, besonders trockenes Terrain und die von der grossen Trockenheit stark betroffene Landwirtschaft: In der Region Mendrisiotto warteten spezielle Herausforderungen auf das Rettungsbataillon 3. In einem besonders regenarmen Juni musste die Rettungskompanie 3/3 bei der Übung «ACQUA UNO» den Transport eines ebenso grundlegenden wie kostbaren Guts sicherstellen: Wasser.

In enger Absprache mit dem Zivilschutz des Mendrisiotto mussten die AdA, die an der Übung teilnahmen, ein komplexes System von Leitungen und Becken installieren. So sollte eine direkte Wasserentnahme aus dem Luganersee ermöglicht werden. Ziel: 4.200 Litern pro Minute transportieren. Damit das klappt, musste eine 2,3 Kilometer lange Pipeline gebaut werden, die die Mündung des Capolago mit einem Standort im Landesinneren verbindet.

«Das Schwierige ist, sich an die Gegebenheiten des Geländes anzupassen», sagt Oberleutnant Andrea Bulloni, einer der Hauptverantwortlichen der Übung. In diesem speziellen Fall waren wir gezwungen, das erste Wasserpumpensystem mit dem Boot zu transportieren, damit es in einer Entfernung von 50 bis 60 Metern vom Ufer aufgestellt werden konnte. Dies um die Schutzzone für die Fauna und Flora in den Gewässern des Sees einzuhalten.

Im Falle eines Feuerwehreinsatzes kann das Wasser mit Hubschraubern direkt aus den Becken entnommen werden.


– Oberleutnant Andrea Bulloni 

 

Im Mittelpunkt dieser Simulation standen drei entlang der Strecke installierten Staubecken. Das erste Becken mit einem maximalen Fassungsvermögen von 35.000 Litern wurde etwa 1100 Meter vom Ufer entfernt aufgestellt, während die nächsten beiden Becken – ausgestattet mit einer speziellen Metallstruktur – jeweils bis zu 50.000 Liter speichern konnten.

Diese Vorrichtungen sind auch bei der Brandbekämpfung von grundlegender Bedeutung, wie Oberleutnant Andrea Bulloni erklärt: «Im Falle eines Feuers besteht die Möglichkeit, mit Hubschraubern Wasser direkt aus den Becken zu entnehmen oder den Tankwagen der Feuerwehr zu füllen. Darüber hinaus haben wir als Rettungsunternehmen die Möglichkeit, die Behälter für eigene Löscheinsätze zu nutzen, insbesondere bei Industriebränden.»

Das bei der Aktion «ACQUA UNO» aus dem See gesaugte Wasser hatte dann eine Doppelfunktion: Es wurde einerseits vom Zivilschutz verwendet, um ein innovatives Reinigungssystem zu testen, das bereits in der Stadt Basel im Einsatz ist. Andererseits nutzte die lokale Feuerwehr das Wasser für eine Nachtübung. Einmal mehr wurde daher auch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit zivilen Kräften getestet. Bei solchen Dürren ist die Dringlichkeit für den Fall eines Brandes gerüstet zu sein entsprechend hoch.

 


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