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Kapazitätsaufbau

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Ausbildungsunterstützung in der Friedensförderung

Die Schweizer Armee beteiligt sich seit 2006 mit Offizieren am Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) in Accra, Ghana.  Das anfängliche Engagement mit einem Offizier wurde ausgebaut und heute leisten drei Schweizer in den Funktionen Head of Training, Evaluation and Development (TED), Kursdirektor und Digital Communications / Website Management Officer einen friedensfördernden Einsatz am KAIPTC. Zusätzlich zur personellen Unterstützung finanziert das VBS seit 2010 jährlich zwei Kurse und das EDA finanziert einen weiteren Kurs. Das Engagement der Schweizer Armee basiert auf dem Artikel 48a des Militärgesetzes.

In der Verantwortung des Chefs TED liegen folgende Aufgaben:

  • leitet und koordiniert die Durchführung von Monitoring und Evaluation aller laufenden Kurse;
  • leitet die Entwicklung neuer Kurse;
  • koordiniert alle Kursentwicklungsaspekte zwischen Research- und Training Departement.
     

Ein Kursdirektor ist dafür verantwortlich, dass alle administrativen und logistischen Vorbereitungen eines Kurses korrekt durchgeführt werden. Weiter unterstützt er den Chef TED in seinem Aufgabenbereich. 

Gemäss Armeebericht 2010 liegt eines der Schwergewichte der Schweizer Armee im Bereich der militärischen Friedensförderung “bei der Entsendung von unbewaffneten Einzelpersonen als Militärbeobachter, Stabsoffiziere und Ausbildner für den Kapazitätsaufbau in der militärischen Friedensförderung vor Ort.“ Das Ziel ist, mittelfristig an bis zu fünf verschiedenen Ausbildungszentren Leistungen durch Armeeangehörige zu erbringen. Mit dem Engagement am KAIPTC setzt die Schweizer Armee diesen Auftrag um.

Das KAIPTC hat sich seit seiner Gründung 2003 zur wichtigsten Ausbildungs- und Forschungsinstitution in Westafrika im Bereich der Konfliktverhütung und der Friedensförderung entwickelt. In den  Jahren seiner Existenz wurden am Zentrum circa 10‘000 Militärs, Polizisten und Zivilisten auf multi-dimensionale Friedensoperationen vorbereitet. Und dies in so verschiedenen Themenbereichen wie Konfliktanalyse und Mediation, Sicherheitssektor-Reform, Zivil-Militärische-Kooperation, Schutz der Zivilbevölkerung, Kriegsvölkerrecht oder Planung und Logistik. Weiter bietet das Zentrum zwei anerkannte Masterprogramme an. 

Das Zentrum gehört zur Ghanaischen Armee. Die insgesamt rund 300 Angestellten sind mehrheitlich Ghanaer und setzen sich sowohl aus militärischem wie auch aus zivilem Personal zusammen. Das Zentrum liegt in einer grosszügigen Anlage etwas ausserhalb von Accra. Zur Anlage gehören nebst Büroräumlichkeiten auch Sitzungs- und Tagungsräume, eine Bibliothek sowie eine Kantine. Für die Kursteilnehmer stehen zudem Gästezimmer zur Verfügung. Das Personal wohnt privat ausserhalb des Zentrums.

Die Schweizer Armee beteiligt sich aktuell mit einem Offizier an der École de Maintien de la Paix Alioune Blondin Bèye (EMP-ABB) in Bamako, wo Militärs, Polizisten und Zivilisten auf multidimensionale Friedensoperationen vorbereitet werden. Im November 2019 startete
der erste Schweizer Offizier seinen unbewaffneten Einsatz als Instruktor an diesem Ausbildungszentrum. Das Engagement wurde im August
2020 für die Dauer von zwei Jahren mit einem zweiten Offizier in der Funktion als "Directeur des Stages Par Interim" ausgebaut, der für die Jahresplanung, die Koordination sämtlicher Aktivitäten und die Vorbereitung aller Kurse verantwortlich ist. Nach einer Personalrotation im November 2020 wurde die Funktion des Instruktors mit derjenigen des Chefs IT ausgewechselt, der für die Pflege der digitalen Infrastruktur sowie den Ausbau des LMS zuständig ist. Das Pflichtenheft der Offiziere, die in EMP-ABB ihren Einsatz leisten, richtet sich weitgehend nach den  beruflichen Kompetenzen, den Missions-Erfahrungen sowie den Bedürfnissen der Schule.  
 

Am 12. Februar 2019 hatte die Chefin VBS den Antrag der EMP-ABB bewilligt, anlässlich einer zweijährigen Pilotphase bis zu zwei Armeeangehörige zu entsenden. Gestützt auf eine Evaluation der IB V (Internationale Beziehungen Verteidigung) verlängerte sie im Dezember 2021 die Pilotphase um ein weiteres Jahr mit dem Auftrag, bis im
Herbst 2022 zusätzliche Abklärungen betreffend der Governance zu tätigen. Am 20. Oktober 2022 fällte die Chefin VBS den Entscheid,
dass die Gruppe Verteidigung ein bilaterales Ausbildungsabkommen bezüglich der Unterstützung der EMP-ABB in Bamako nach Art. 48a des Militärgesetzes auszuhandeln hat. Der laufende Pilotversuch kann von der Armee bis zum Inkrafttreten des Ausbildungsabkommens im bisherigen Rahmen fortgeführt werden.

Gemäss Armeebericht 2010 liegt eines der Schwergewichte der Schweizer Armee im Bereich der militärischen Friedensförderung “bei der Entsendung von unbewaffneten Einzelpersonen als Militärbeobachter, Stabsoffiziere und Ausbildner für den Kapazitätsaufbau in der militärischen Friedensförderung vor Ort.“ Das Ziel ist, mittelfristig an bis zu fünf verschiedenen Ausbildungszentren Leistungen durch  Armeeangehörige zu erbringen. Mit dem Engagement an der EMP-ABB in Mali, am Kofi Anan International Peace Training Centre (KAIPTC) in Ghana sowie am International Peace Support Training Centre (IPSTC) in Kenia setzt die Schweizer Armee diesen Auftrag um.

Das Ausbildungszentrum EMP-ABB ist die einzige der von der UNO anerkannten Ausbildungsstätten in Afrika, welches sich in der frankophonen Region befindet und somit die Kurse auf Französisch anbietet. Seit seinem Bestehen absolvierten Frauen und Männer aus dem militärischen, polizeilichen und zivilen Bereich aus 40 afrikanischen Ländern Kurse in verschiedenen Themenbereichen wie Mediation,  Sicherheitssektor-Reform, Konfliktanalyse, Zivil-Militärische-Kooperation, Schutz der Zivilbevölkerung, Kriegsvölkerrecht, Gender Equality sowie Planung und Logistik. Zudem bietet das EMP-ABB ein Masterprogramm an.

Am 26. März 2007 wurde die EMP-ABB in den heutigen Räumlichkeiten eröffnet, die mitten in Bamako im Geschäftsvierteil liegen. Die Anfänge der EMP-ABB reichen allerdings weiter zurück. Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) setzte die sogenannte multinationale Monitoring Group (ECOMOG) als Streitkraft erstmals 1990 während des Bürgerkrieges in Liberia ein. Dieser Einsatz zeigte die Notwendigkeit auf, die afrikanischen Offiziere in den Techniken der Friedensförderung besser auszubilden. 1999 erfolgte dank einer französisch-ivorischen Partnerschaft die Eröffnung des ersten afrikanischen Ausbildungszentrums im Bereich Friedensförderung, Ecole de Maintien de la Paix (EMP), in Zambakro in Côte d'Ivoire. Aufgrund einer innenpolitischen Krise im September 2002 wurde die EMP in die Republik Mali verlegt, genauer nach Koulikoro, das sich rund 60 Kilometer nordöstlich von Bamako befindet. Da jedoch die Unterkunftskapazität angesichts des zunehmenden Bedarfs an Kursen zu gering war, wurde mit internationaler finanzieller  Unterstützung ein neues Ausbildungszentrum in Bamako gebaut. 

Zum Ausbildungszentrum gehören nebst Ausbildungs-, Büro- und Unterkunftsräumlichkeiten auch Sitzungs- und Tagungsräume, eine Bibliothek sowie eine Kantine. Zudem verfügt die EM-PABB mit dem Centre d’analyse et de recherche sur l’espace sahélo-saharien (CARESS) über eine eigene Forschungseinrichtung. Das Personal setzt sich mehrheitlich aus nationalen und einigen internationalen Frauen und Männern zusammen, die sowohl aus dem militärischem und polizeilichem, wie auch aus dem zivilen Bereich stammen.

Die Schweizer Armee beteiligt sich erneut seit Oktober 2022 mit einem Offizier in der Funktion eines "Head of Training" am International Peace Support Training Centre (IPSTC) in Nairobi, Kenia. Bereits von August 2014 bis Januar 2020 leisteten bis zu zwei Offiziere vor Ort einen friedensfördernden Einsatz. Diese personelle Unterstützung des IPSTC basiert auf dem Artikel 48a des Militärgesetzes.
 

In der Verantwortung eines "Head of Training" liegen folgende Aufgaben:

  • Beaufsichtigung, Verwaltung und Weiterentwicklung der Ausbildung
  • Tägliches Management von ausbildungsrelevanten Angelegenheiten
  • Koordination mit der Abteilung für Lehrplangestaltung, um sicherzustellen, dass die Ausbildung relevant und aktuell ist
  • Koordination zwischen den involvierten Stellen, um sicherzustellen, dass die Ausbildung in Übereinstimmung mit den Standards des Zentrums durchgeführt wird
  • Verantwortlich für internationale und VIP-Besuche

Gemäss Armeebericht 2010 liegt eines der Schwergewichte der Schweizer Armee im Bereich der militärischen Friedensförderung “bei der Entsendung von unbewaffneten Einzelpersonen als Militärbeobachter, Stabsoffiziere und Ausbildner für den Kapazitätsaufbau in der militärischen Friedensförderung vor Ort.“ Das Ziel ist, mittelfristig an bis zu fünf verschiedenen Ausbildungszentren Leistungen durch Armeeangehörige zu erbringen. Mit dem erneuten Engagement am IPSTC unterstützt die Schweizer Armee nun drei Ausbildungszentren. Bereits seit 2006 sind Schweizer Offiziere am Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) in Accra, Ghana, sowie seit November 2019 an der École de Maintien de la Paix Alioune Blondin Beye (EMPABB) in Bamako, Mali, in unterschiedlichen Funktionen tätig.

Das IPSTC geniesst regional und international einen guten Ruf. Die regionale Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern und Organisationen ist eng. International kooperiert IPSTC mit der UNO, der Afrikanischen Union (AU) und deren regionalen Organisationen sowie mit westlichen Partnerländern (vor allem USA, Grossbritannien, Kanada, Deutschland und Japan). Viele afrikanische und auch westliche Länder nutzen das Kursangebot, um ihre Armeeangehörigen auf Einsätze in den UNO-Missionen in Afrika vorzubereiten. In finanzieller Hinsicht steht das Ausbildungszentrum auf einem stabilen Fundament.

Das Zentrum verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur, welche die Ausbildung von gleichzeitig bis zu 500 Personen erlaubt. Dazu gehört auch ein grosszügig angelegtes Übungsdorf, welches die 1:1-Darstellung verschiedenster Szenarien erlaubt. Die Stabsmitarbeiter des IPSTC werden hauptsächlich von der kenianischen Armee zur Verfügung gestellt.