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Logistische Unterstützer der SWISSCOY

Bei der SWISSCOY im Kosovo gibt es aktuell drei Männer, die im Hintergrund arbeiten und mehr tun, als das Kontingent sehen kann. Keine Angelegenheit ist zu klein, kein Dilemma zu gross. Das sind die Männer, zu denen die Soldatinnen und Soldaten gehen, wenn eine Glühbirne gewechselt werden muss, oder wenn Material gebraucht wird. Auch bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Kameraden helfen sie gerne. Wir stellen vor: das logistische Unterstützungselement des 46. SWISSCOY Kontingents.

16.05.2022 | Wm Alexandra Andrist, stellvertretende Presse- und Informationsoffizierin SWISSCOY 46

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Hauptfeldweibel Jules Dufour's Aufgabe im Camp Novo Selo (CNS) beginnt damit, zu wissen, wo seine Leute sind. «Am täglichen Antrittsverlesen muss ich wissen, wo die Leute sind, um den Überblick über die Abwesenheiten zu haben», sagt er. Aber es geht nicht nur darum, den Überblick zu behalten, wo seine Leute sind, sondern auch darum, ein Gespür dafür zu haben, wie es den Kameraden im Nationalen Support Element (NSE) geht. In seiner Funktion ist er die erste Anlaufstelle für kleinere und grössere Sorgen aller Arten. «Ich werde vom Kontingent als Kompanie-Mami angesehen. Ein wichtiger Teil meiner Arbeit ist es, darauf zu achten, dass sich alle hier im CNS wohl fühlen. Deshalb habe ich auch immer ein offenes Ohr für die Anliegen aller.»

Sein Hintergrund als Fachmann Betreuung Fachrichtung Kind und seine Arbeitserfahrung als Leiter einer Kita sowie eine längere Anstellung als Einheitsfeldweibel als Zeitmilitär helfen ihm, die Bedürfnisse der Kontingentsangehörigen besser zu verstehen. «Die Probleme von Menschen sind immer ähnlich, egal ob es Kinder oder Erwachsene sind. Das Wichtigste ist Verständnis zu zeigen, sich Zeit zu nehmen und durch gemeinsame Gespräche eine Lösung zu finden.»

Während des Ausbildungskurses war Jules Dufour noch für das ganze Kontingent in dienstbetrieblichen, materiellen und sogar IT-Belangen zuständig und musste nebenbei trotzdem noch selbst erfolgreich die Ausbildung absolvieren. Hier im CNS sind die Aufgaben jedoch auf mehreren Schultern verteilt. «Wenn hier bspw. ein Problem mit der Infrastruktur behoben werden muss, steht dafür eine Infra-Gruppe aus Fachspezialisten zur Verfügung, welche sich diesen annehmen können und die IT-Bedürfnisse laufen über unseren stellvertretenden Informatikverantwortlichen, der sein Pult gleich neben mir hat.»

 

Wir haben hier viele tolle Leute und der Spirit hier im CNS stimmt. Die Leute sind bereit sich den neuen Begebenheiten zum Wohle des Teams anzupassen und zusammenzuarbeiten.

 

Seine Arbeit hier im CNS gestaltet sich jedoch ganz anders. Hier konzentriert sich seine Tätigkeit auf die Führung der Lokalangestellten und seine Funktion als Führungsgehilfe des Kommandanten (Kdt) NSE.  Dadurch hat er auch mehr Zeit sich auf die persönlichen Anliegen der Kameradinnen und Kameraden zu fokussieren und kann sich auch mal Zeit nehmen für seine grosse Leidenschaft, das Fitness. «Mein mittelfristiges Ziel ist es, im Kontingent 48 in der gleichen Funktion noch einmal einen Einsatz leisten zu dürfen. Deshalb empfinde ich es, als umso wichtiger, für meinen Nachfolger bereits jetzt die besten Bedingungen zu schaffen.» Dafür hat er sich selbst eine Liste mit allen benötigten Daten zusammengestellt, welche seine Arbeit erleichtern soll. Sein kurzfristiges Ziel für diesen Einsatz ist es, die Teamarbeit in der Kompanie weiter voranzutreiben und das Arbeitsklima positiv zu halten: «Wir haben hier viele tolle Leute und der Spirit hier im CNS stimmt. Die Leute sind bereit sich den neuen Begebenheiten zum Wohle des Teams anzupassen und zusammenzuarbeiten.»

Hptfw Mathias Kölsch ist der «Mann für alles» im Schweizer Compound im Camp Film City (CFC), «ihr könnt mich «Camp Master» nennen», sagt Mathias Kölsch, «schon in der Ausbildung war ich sehr gespannt, wie es im Kosovo sein wird. Alle waren motiviert und zogen an einem Strang.»

Wenn Mathias Kölsch durch die Container geht, kommt es immer wieder vor, dass er stehen bleibt, um eine Schraube anzuziehen, die aus dem Türrahmen ragt. «Meine Hauptaufgabe ist es, viele kleine Angelegenheiten zu lösen.» Als Anlaufstelle für alle logistischen Bedürfnisse, ist er für alles zuständig, vom Auswechseln der Glühbirnen über das Verteilen der Bettwäsche  bis hin zur Durchführung von Sicherheitschecks der Maschinen im CFC. «Ich bin einfach der «Problem solver», das beschreibt meine Funktion am besten.» 

In der ersten Woche des Einsatzes wurde er mit einer grossen Herausforderung konfrontiert. «Spät Abends wurde ich wegen einer Abflussverstopfung gerufen. In den Duschvorrichtungen im Erdgeschoss des SWISS HOUSE lief das Wasser über» erklärt er, «es war eine Menge Arbeit, aber wir haben die Sache in den Griff bekommen.»

Er sieht den Verlust von Know-how von einem Kontingent zum nächsten als eine der grössten Herausforderungen: «Jeder übernimmt die ungelösten Fälle und von den Vorgängern. Ich will das vermeiden und die Arbeiten gut dokumentieren und so für das 47. Kontingent einen Mehrwert generieren.»

Auf dem militärischen Flughafen Slatina hat Adjutant Unteroffizier Mauro Casutt als Logistikkoordinator eine andere Teamzusammensetzung, für die er verantwortlich ist. Während im Camp Novo Selo und im Camp Film City die Teams während der ganzen Einsatzdauer fix sind, kümmert sich Mauro Casutt um eine rotierende Flug-Crew. «Speziell bei uns ist, dass wir alle paar Wochen neue Helikopterpiloten und Mechaniker haben. Nur ich und zwei meiner Kameraden sind die Konstante in der Konstellation», sagt Mauro Casutt.

 

Du musst spontan agieren und flexibel sein, aber es gibt Vorteile, wenn man sein eigener Chef ist.

 

Für die jeweiligen Crews der Luftwaffemuss er dafür sorgen, dass sie bei ihrer Ankunft das benötigte Material sowie Infrastruktur erhalten und bei ihrer Abreise dies wieder in Ordnung abgeben. «Ich bin der Det-Organisator für die Rotary Wing Deployed Operation Base (RWDOB).» Infrastruktur, persönliches Material und die Organisation der Flüge für die Rotationswechsel der Piloten und Mechanikern - das ist nur eine kurze Liste seiner Aufgaben. Für seinen Arbeitsablauf ist es wichtig zu wissen, wer die Ansprechperson für jede Abteilung sind. Diese Koordination zwischen der SWISSCOY und der Luftwaffe ist auch seine grösste Herausforderung. Allerdings geniesst er es, dass jeder Tag anders ist: «Du musst spontan agieren und flexibel sein, aber es gibt Vorteile, wenn man sein eigener Chef ist», sagt Mauro Casutt.

Auf die Vorteile des Lebens in einem Haus mit Piloten gefragt, sagt Mauro Casutt lachend: «man kommt ab und zu zum Fliegen.» Alles in Allem will Mauro Casutt ein schönes «Zuhause» haben: «Wir sind hier wie eine grosse WG. Wir kochen, essen, und arbeiten alle zusammen. Mein Ziel ist das wir ein gut funktionierendes Heim haben.»

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