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SWISSCOY Update

Der Weg von Pristina, dem Standort des Hauptquartiers der Kosovo Force (KFOR), in den Süden des Landes, führt über eine Autobahn, die sich relativ gerade durch die hügelige Landschaft zieht. Nach gut einer Stunde Fahrt ist auf der linken Seite der Strasse eine riesige Dose des kosovarischen Energy Drink Herstellers "Golden Eagle" zu erkennen. Sie markiert den Beginn der Area of Responsability (AOR) des Liaison and Monitoring Teams in Prizren.

04.11.2020 | SWISSINT

Seit einigen Wochen ist nun auch das Liaison and Monitoring Team Prizren des SWISSCOY Kontingents 43 komplett vor Ort.
Seit einigen Wochen ist nun auch das Liaison and Monitoring Team Prizren des SWISSCOY Kontingents 43 komplett vor Ort.

Schnell ist erkennbar, dass man sich in der zweitgrössten Stadt des Kosovos befindet. Für die Fahrt ins Stadtinnere durch die schmalen Strassen braucht es gute Nerven, denn das Verkehrsaufkommen ist hoch und der Fahrstil der Verkehrsteilnehmer teilweise gewagt. Oblt Grégory Nicati und sein Begleiter Sdt Davide Guenzani steuern den weissen Geländewagen ruhig und sicher durch die Strassen. Nach einem kurzen Stopp bei einer Bäckerei in der Nähe des Nato-Kreisels – dort gibt es gute Baklava – biegen sie schliesslich in die Strasse zu ihrem Field House ein. Die enge Gasse ist vollgestellt mit Fahrzeugen und beim Einparkieren werden sie neugierig von einer Gruppe Herren beobachtet, die gegenüber im Café sitzen und die Sonne geniessen. Vor dem Haus stehen bereits einige Kameraden und begrüssen die Rückkehrer freudig. Die Stimmung ist gut und man merkt schnell: dieses Team scheint Spass zu haben.  

 

"Wir haben uns langsam eingefunden", bestätigt auch Team Commander, Hptm Tamara Peschutter. Das achtköpfige Team ist motiviert, doch operativ gibt es durch COVID-19 Einschränkungen. "Die vorgesetzten Stufen Seitens KFOR sind aktuell noch zurückhaltend mit der Befehlsausgabe", erklärt uns der Deputy Commander, Oblt Michael Ammann. Es ist bereits sein zweites Kontingent in Prizren und er kennt darum die Abläufe schon. "Wir gehen bezüglich COVID-19 kein unnötiges Risiko ein. Wenn wir die Sicherheitsmassnahmen nicht einhalten können bei einem Meeting, dann lassen wir es eher sein oder suchen nach alternativen Kontaktmöglichkeiten. Dafür fahren wir vermehrt Patrouillen."    

 

Eine dieser Patrouillen führt dabei durch die osmanisch geprägte Altstadt rund um den Shadervan-Platz aus dem Stadtkern heraus. Auf einem Hügel thront unübersehbar die Kalaja Festung. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass diese bereits seit der Bronzezeit in einer Form bestand und der Platz später durch die Römer und Osmanen genutzt wurde. Noch heute lässt sich von dort oben den besten Ausblick auf die Stadt geniessen und es können alle wichtigen Plätze überblickt werden. Auf der Ebene hinter der Stadt erstrecken sich die Regionen Kabash und Has. Weiter südwestlich, erreicht man das Zhur Gebiet, wo auch Vrbnica/Vermicë liegt, der wichtigste Grenzpunkt zu Albanien. Hinter dem Festungshügel führt die kurvige Strasse in die Berge ins Zhuppa Valley, wo mehrheitlich Kosovo-Bosniaken und einige

Kosovo-Serben leben. Die Ortschaft Prevalac, oder Prevallë in albanischer Sprache, befindet sich auf einer Passhöhe im Zhuppa Valley. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber und im Winter ist sie ein kleines Ski-Gebiet. Gleichzeitig markiert sie das Ende der AOR des LMT Prizren.

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